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Magen und Darm sind wichtige Bestandteile des Verdauungstraktes, auf die wir nur aufmerksam werden, wenn sie nicht funktionieren. 

In Österreich leiden bis zu 80.000 Menschen an “chronisch entzündlichen Darmerkrankungen” (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, allerdings ist anzunehmen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt und der Trend der Erkrankungen steigend ist.Beide Erkrankungen haben gemeinsam, dass es zu einer chronischen Entzündung im Verdauungstrakt kommt.

In beiden Fällen handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Unter Autoimmunerkrankungen ist eine Fehlsteuerung des Immunsystems zu verstehen, bei der körpereigene Zellen und Organe angegriffen werden. Zusätzlich auslösend können genetische Faktoren, eine Barrierestörung des Darms oder auch Umweltfaktoren und Lebensstil sein.

Frauen und Männer sind annähernd gleich häufig betroffen, der Erkrankungsbeginn liegt meist zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Unbehandelt führen diese chronisch fortschreitenden organischen Erkrankungen zu hohen psychischen und körperlichen Belastungen. Ohne Behandlung kann es auch zu einer völligen Zerstörung des Dickdarms kommen.

Die beiden Krankheitsbilder können einander sehr ähneln. Bei Morbus Crohn kann allerdings der gesamte Verdauungstrakt, bei Colitis ulcerosa nur der Dickdarm betroffen sein. Häufig werden “chronisch entzündliche Darmerkrankungen” leider oft erst spät entdeckt und eine frühzeitige Therapie wird somit unmöglich gemacht. Viele Patienten pilgern meist über einen längeren Zeitraum zu verschiedenen Ärzten, bis eine spezielle Diagnostik Gewissheit bringt.

CED sind lebenslängliche Erkrankungen und verlaufen meist in Schüben, d.h aktive Phasen der Erkrankung wechseln mit beschwerdefreien Phasen ab. Die Abstände zwischen den Schüben können unterschiedlich lang sein und unter Umständen sogar mehrere Jahre betragen.

Da die Beschwerden oft als sehr beschämend erlebt werden, ziehen sich die Betroffenen zurück oder werden ausgegrenzt, wenn sie von ihrer Erkrankung berichten. Probleme in Familie und Beruf sind die Folge, die Lebensqualität nimmt deutlich ab. Durch die häufige Stuhlfrequenz wird der Alltag immer schlechter zu bewältigen, die Aktivitäten oft nach der unmittelbaren Verfügbarkeit von Toiletten geplant.

Eine Heilung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist bisher nicht möglich. Das Ziel ist, mit entsprechender Therapie, möglichst Beschwerdefreiheit und damit eine Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen.

Die typischen Anzeichen für eine chronisch entzündliche Darmerkrankung können sein:

  • mehrmals am Tag wässriger oder breiiger Durchfall über einen längeren Zeitraum (mit/ohne Blut)
  • Krämpfe und/oder Schmerzen im Unterbauch
  • immer wieder leichtes Fieber
  • Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Blutungen aus dem Enddarm
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Beschwerden außerhalb des Magendarmtrakts (Gelenkentzündungen, knotige und entzündliche Hautveränderungen u. a.)
  • Beschwerden treten in Schüben auf (Wechsel zwischen Verschlimmerungen und Verbesserungen der Beschwerden)

 

Falls Sie unter einem oder mehreren dieser Symptome leiden, vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Ordination. Gemeinsam werden wir die weiteren diagnostischen Schritte einleiten und durchführen, um rasch zu einer Diagnose zu kommen.

 

Dr. Marion Kara

Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie

Ordination am Freitag nach Vereinbarung

Tel. Vereinbarung Mo-Fr 9-13 Uhr
unter 0660/44 111 95